Fördererfolg HWT-Programm

Im HWT-Programm konnten wir im ersten Jahr seit Auflage für 15 ausgewählte Projekte anwendungsnaher Forschung insgesamt über 1,2 Mio Euro bereitstellen. Über vierzig hochkarätige Anträge von Wissenschaftlern haben uns erreicht. Diese Resonanz hat unsere Erwartungen übertroffen, sagte Block. Die Hochschulen im Land hätten große Potenziale, auch für die Wirtschaft. Mit dem erfolgreichen HWT-Programm werde anwendungsnahes Arbeiten belohnt.
In diesen Vorhaben leisten die Hochschulen als zentrale Schnittstelle zwischen Forschung, Bildung und Innovation nachweisbar ihren Beitrag für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wie auch für die regionale Wirtschaftsentwicklung, sagte Wissenschaftsstaatssekretär Jost de Jager.
Förderbescheide gab es heute in Hohenlieth für folgende Projekte:
1. Raps-TILLING
Das Projekt hat zum Ziel, die Samen- und Proteinqualität von Raps zu verbessern. Dafür wird die sogenannte TILLING-Technologie eingesetzt, eine neue und sehr effektive Methode in der Genetik, bei der Mutationen kommerziell wertvoller Gene ohne gentechnische Veränderung erzeugt und identifiziert werden können.
Antragsteller ist Prof. Dr. Christian Jung vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Kiel. Kooperationspartner ist die Norddeutsche Pflanzenzucht, Hohenlieth. Die Gesamtkosten des zweijährigen Projekts belaufen sich auf rd. 152.000 Euro (HWT-Förderung: 100.000 Euro).
Eine höhere Gasausbeute und zugleich einen kalkulierbaren, sicheren Betrieb von Biogasanlagen wird in diesem Projekt angestrebt. Es sollen Grundlagen und Verfahren geschaffen werden, mit denen das optimale Mischungsverhältnis der zugeführten Substrate bestimmt und im Betrieb von Biogasanlagen eingehalten werden kann.
Antragstellerin ist Dr. Helga Andree vom Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik der Universität Kiel. Die Gesamtkosten des knapp zweijährigen Projekts belaufen sich auf 134.00 Euro (HWT-Förderung: 96.000 Euro).
3. Entwicklung von Selektionsstrategien für die Muttereigenschaften von Sauen
Bessere Zuchterfolge für Ferkelzüchter das ist Ziel dieses Projekts. Hierzu werden zunächst umfangreiche, standardisierte Daten darüber gesammelt, wie sich biologische Muttereigenschaften von Sauen auf Anzahl geborener Ferkel und Überlebensrate auswirken. Nach einer genetischen Analyse werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie bestimmte Muttereigenschaften in das Zuchtziel integriert werden können. Die häufig in den ersten Lebenstagen auftretenden Ferkelverluste sollen damit möglichst reduziert werden.
Antragsteller ist Prof. Dr. Joachim Krieter vom Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Universität Kiel. Er kooperiert in dem auf zwei Jahre angelegten Projekt mit der
Fahrdorfer Firma farm concepts. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 69.000 Euro (HWT-Förderung: rund 46.000 Euro)
Bei den beiden weiteren jetzt zur Förderung ausgewählten Projekten geht es um Medizintechnik und Mathematik:
- Etablierung eines objektiven Messverfahrens zur Bestimmung der Passgenauigkeit von Korsetten und Optimierung der Bauweise von Korsetten bei der Skoliosebehandlung.
- Entwurf effizienter Algorithmen für Gebiets- und Tourenplanung in Verkehrsnetzen.
HWT-Programm:
Das für Wissenschaft zuständige Ministerium des Landes Schleswig-Holstein und die Innovationsstiftung Schleswig-Holstein haben im April 2004 ein gemeinsames Förderprogramm zur Unterstützung des Technologietransfers aus den Hochschulen in die Wirtschaft des Landes aufgelegt. Aus diesem gemeinsam finanzierten HWT-Programm (Hochschule Wirtschaft Transfer), das zunächst bis 2006 mit jährlich 500.000 Euro aufgelegt wird, können Projekte der angewandten Forschung und Entwicklung und der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Wirtschaft gefördert werden.
In den ersten drei Bewerbungsrunden gingen 42 Anträge ein, die von einer unabhängigen Jury nach wissenschaftlicher Qualität, Innovationsgrad und Intensität der Kooperation zwischen Hochschule und Betrieb bewertet wurden. Insgesamt 15 Förderanträge wurden bewilligt. Anträge können für die nächste Antragsrunde von allen Professorinnen und Professoren sowie sonstigen mit selbständiger Forschung betrauten Hochschulmitgliedern staatlicher Hochschulen des Landes gestellt werden. Die Anträge bedürfen der Zustimmung der Hochschule und sind über das Rektorat an die Innovationsstiftung zu richten. Ansprechpartner ist Dr. Steffen Lüsse, Tel.: , E-Mail:
