20.03.2006

Block und Austermann in Heide: Kooperationen von Forschern mit Unternehmern im Aufwind


Prof. Dr.-Ing. Detlef Jensen, FH Westküste, demonstriert ein sog. Schweizerband, mit dem die Form von MELF-Widerständen geprüft wird.
25 Kooperationsprojekte aus sieben wirtschaftlich relevanten Fachgebieten. Das ist die Bilanz der ISH-Arbeit im letzten Jahr zur Stärkung des Wissenstransfers aus den Hochschulen in die Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein. Vorstand Prof. Dr. Hans-Jürgen Block nannte die Förderphilosophie der Stiftung, wie sich im Programm HWT umgesetzt wird, ein Erfolgsmodell zur Anstiftung von F+E-Kooperationen. Block zog eine positive Zwischenbilanz des HWT-Programms, das von 2004 bis 2006 zusammen mit dem Wissenschaftsministerium des Landes aufgelegt wurde, und legte eine neue Broschüre zum HWT-Programm vor, die Zahlen und Projektbeispiele enthält. 

Zusammen mit dem Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein übergab Block heute in Heide den Förderbescheid für das 25. Kooperationsprojekt. Es wird von Prof. Dr. Detlef Jensen, Fachhochschule Westküste, mit der Firma VISHAY BCComponents Beyschlag GmbH durchgeführt und von ISH und EU mit 71 T€ gefördert. In dem Projekt geht es um ein Verfahren der Bildverarbeitung, in dem Formabweichungen bei winzigen Wiederständen schnell und fehlerfrei festgestellt werden können.

Das Projekt geht wesentlich auf die Aktivitäten des Koordinators des ISH-Netzwerkes Bildverarbeitung, Prof. Dr. Reiner Nawrath, von der Fachhochschule Westküste zurück. Seit 2002 bringt er erfolgreich Forscher und Unternehmer in diesem Fachgebiet zueinander. Sein Netzwerk ist sozusagen der Prototyp für die jetzt gestarteten vier neuen ISH-Netzwerke. „Unsere Erfahrung zeigt: Wer im Netzwerk mitmacht, profitiert für seine Projektidee“, so Block. Deshalb fördere die Stiftung solche Netzwerke finanziell.

Block zur Förderphilosophie der Stiftung: Wir bieten ein effizientes Verfahren und eine unabhängige, fachkompetente Bewertung und fordern von den Unternehmen eine finanzielle Beteiligung an den Projektkosten von mindestens 20 Prozent". Die Förderphilosophie wird aktuell in zwei Programmen umgesetzt: Da ist zum einen das Programm „Hochschule – Wirtschaft – Transfer“ (HWT), das für den Zeitraum 2004 bis 2006 gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes aufgelegt worden ist. Die Mittel aus dem Programm sind inzwischen alle bewilligt worden: rd. 1,6 Mio € für insgesamt 20 Projekte. Anträge waren aus allen Fachgebieten möglich.

Im Folgeprogramm „Transferprojekte“ für die Fachgebiete Biomasse, Bildverarbeitung und Neue Materialien sind bereits 5 Kooperationsprojekte mit einem Fördervolumen von rd. 430 T€ (zur Hälfte EU-Mittel) auf den Weg gebracht worden. Für weitere Transferprojekte stehen kurzfristig noch rd. 500 T€ zur Verfügung.

„Keine Erfolgsgeschichte ohne Fortsetzung“, sagte Dietrich Austermann, Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, und kündigte eine zweite HWT-Programmphase von 2007 bis 2009 an. Trotz schwieriger Haushaltslage habe er dafür Landesmittel in erheblichem Umfang eingeplant. Erste Antragsrunden würden noch in diesem Jahr stattfinden, damit neue Kooperationsprojekte aus HWT schon Anfang 2007 starten könnten.

„Mit einer relativ bescheidenen Anschubfinanzierung (mittleres Fördervolumen: 78 T€) haben wir in HWT die Chance, millionenschwere Drittmittelprojekte einzuwerben“, so Austermann weiter. Dies habe das Beispiel des Kooperationsprojektes zur RFID-Technologie von Prof. Ebberg an der Fachhochschule Westküste gezeigt. „Dank HWT konnten 2,5 Mio € Fördermittel des Bundesforschungsministeriums eingeworben werden -  und tragen bei zu mehr Innovationen, mehr Wirtschaft in Schleswig-Holstein.“

Zum Download der HWT-Broschüre (524 KB)