07.09.2006

Fadenwürmer: Neue Nahrung für Fischlarven und Krebstiere?


Bescheidübergabe in der Produktionshalle: Staatssekretär Jost de Jager, ISH-Vorstand Prof. Dr. Hans-Jürgen Block, Prof. Dr. Ralf-Udo Ehlers und Dekan Prof. Dr. Joachim Krieter (v.l.n.r.)
Die Mast von Fischen und Krebstieren ist ein schwieriges Unterfangen. Drei von vier jungen Fischlarven sterben in den ersten 30 Lebenstagen. Wichtiger Faktor ist die Qualität des Futters: Fast alle kultivierten Arten benötigen in der Aufzuchtphase Lebendfutter. Diese Nahrung könnte künftig kostengünstig und in guter Qualität in Form von Fadenwürmern (Nematoden), produziert in Raisdorf bei Kiel, bereitstehen. In einem Kooperationsprojekt der Kieler Universität mit der Firma e-nema GmbH sollen jetzt bis Ende 2007 geeignete Nematodenarten entwickelt und gezüchtet werden, die weltmarktfähig sind. „Die Entwicklung eines Nematodenproduktes für die Aquakultur bietet die Chance, in einen völlig neuen Markt mit einem Gesamtvolumen im dreistelligen Millionenbereich vorzudringen“, sagte Projektleiter Professor Dr. Ralf-Udo Ehlers vom Institut für Phytopathologie der Universität Kiel heute (7. September 2006) in Raisdorf bei der Übergabe des Förderbescheides durch Prof. Dr. Hans-Jürgen Block, Vorstand der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein, und Jost de Jager, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein.

Das Projekt wird mit 80 T€ aus dem Programm Hochschule – Wirtschaft – Transfer (HWT) gefördert, das die Stiftung gemeinsam mit dem Ministerium jeweils zur Hälfte finanziert. Damit sind insgesamt 21 Kooperationsprojekte in der Laufzeit 2004/2006 mit einem Gesamtvolumen von rd. 1,7 Mio. Euro gefördert worden und die Fördermittel für dieses Jahr ausgeschöpft. Das HWT-Programm soll in einer zweiten Förderperiode 2007/2008 fortgesetzt werden. „Wir stehen in den Startlöchern für die Fortsetzung des erfolgreichen Programms und wollen die Fördermittel deutlich aufstocken“, so Block. Die ersten Entscheidungen der nächsten Förderrunde seien für November 2006 geplant.  

„Mit dem neuen Kooperationsprojekt wird das Forschungsgebiet Aquakultur an der Universität Kiel gestärkt. „Noch bevor die von der ISH finanzierte Stiftungsprofessur besetzt ist, zeigt die Agrarfakultät der Uni, dass sich hier ein Forschungsgebiet mit wirtschaftlichem Umsetzungspotenzial entwickelt“, sagte Staatssekretär de Jager, der zugleich auch Vorsitzender des Stiftungsrates der ISH ist.