01.11.2007

Funktionelle Säfte: 120 T€-Förderung für neues Kooperationsprojekt von Uni Kiel mit Schwartauer Werken


Anstoßen mit funktionellem Obstsaft: Links und Mitte: Dr. Sebastian Portius und Heinz von Kempen, Geschäftsführung der Schwartauer Werke, 2.v.l.: Prof. Dr. Gerald Rimbach, v.r.n.l.: Minister Dietrich Austermann und ISH-Vorstand Prof. Dr. Hans-Jürgen Block
Wer regelmäßig Obst und Gemüse isst, beugt Krankheiten und Entzündungen vor. Verantwortlich dafür sind sekundäre Pflanzenstoffe, von denen es insgesamt etwa 100.000 gibt. Forscher der Christian-Albrechts-Universität Kiel untersuchen jetzt in Kooperation mit  den Schwartauer Werken, wie der gesundheitliche Nutzen dieser pflanzlichen Helfer durch gezielte Kombination noch gesteigert werden kann. Vielleicht ist es ein Mix aus Polyphenolen, Carotinoiden und Monoterpenen (aus Erdbeeren, Möhren und Orangen), die am Ende Wirkstoffe eines innovativen, funktionellen Saftes sind, der vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen soll. Für das Forschungsprojekt gibt es eine Förderung aus dem HWT-Programm in Höhe von 120 T€. Wirtschaftsminister Dietrich Austermann und ISH-Vorstand Prof. Dr. Hans-Jürgen Block übergaben heute in Bad Schwartau den Förderbescheid an Prof. Dr. Gerald Rimbach, den Direktor des Instituts für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Kieler Uni.

„Wir brauchen solche Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, damit neueste Erkenntnisse aus der Forschung in konkrete und gewinnbringende Produkte umgesetzt werden können. Mit Förderprogrammen wie dem HWT und dem Zukunftsprogramm Wirtschaft hat die Landesregierung ihre Förderpolitik konsequent auf Innovation und Wachstum ausgerichtet“, sagte Austermann. „Die Mittel aus dem HWT-Programm sind nach den neun Bewilligungen aus der Antragsrunde aus diesem Juli erschöpft. Deshalb wird es das nächste Auswahlverfahren erst zum Stichtag 1. März 2008 geben können“, ergänzte Block. Innovationsstiftung und Ministerium teilen sich die Finanzierung des HWT-Programms jeweils zur Hälfte.

Das Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel arbeitet seit mehreren Jahren auf dem Gebiet der gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln. Ein besonderes Anliegen der Abteilung von Prof. Rimbach besteht darin, Ergebnisse aus der grundlagenorientierten Ernährungs- und Lebensmittelforschung in die praktische Anwendung zu übersetzen. Diese Strategie wird mit dem jetzt begonnenen Projekt konsequent weiterverfolgt. „Sollte es gelingen, auf der Basis der geplanten Studien innovative Konzepte für gesunde Lebensmittel zu etablieren, könnte ein wichtiger Beitrag zur Primärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geleistet werden“, so Rimbach. 

Die Schwartauer Werke beschäftigen rund 800 Mitarbeiter und sind das größte Nahrungsmittelunternehmen in Schleswig-Holstein. In das 2006 neu eröffnete Entwicklungszentrum der Firma (Innovations-Center) wurden sechs Millionen Euro für Bau und Ausstattung investiert. Aufbauend auf der über Jahrzehnte erworbenen Fruchtkompetenz werden hier neue Produkte entwickelt. Ernährungsphysiologische Aspekte und neue Produktionsverfahren spielen dabei eine immer größer werdende Rolle. Bei den funktionellen Lebensmitteln mit gesundheitlichem Zusatznutzen bietet das Unternehmen bereits die gekühlten Fruchtprodukte Fruit2day und Schwartau PurPur an.