14.05.2005 | Personalien / Hochschule |
Neue Juniorprofessorin an der Uni Flensburg will den Einsatz von Computern im Schulunterricht voranbringen"Pädagogen können den Computer im Schulunterricht entweder sehr gut einsetzen - oder sehr schlecht. Sie müssen nur lernen, wie man es richtig macht", sagt Prof. Dr. Christine Bescherer. Dass die angehenden Mathelehrer und -lehrerinnen, die an der Universität Flensburg ausgebildet werden, es richtig machen, dafür will sie künftig sorgen. Seit 1. April arbeitet Christine Bescherer als Juniorprofessorin am Institut für Mathematik und ihre Didaktik. Im Mittelpunkt ihrer Lehrtätigkeit stehen Vorlesungen und Übungen zum Thema Informatik für Mathematiklehrer.Die gebürtige Esslingerin studierte an den Universitäten Hohenheim und Stuttgart Biologie und Mathematik für das Lehramt an Gymnasien. Mit den fachlichen Inhalten des Studiums verband sie ihre Begeisterung für das Programmieren, beide Staatsexamensarbeiten beinhalteten bereits die Kombination von Mathematik, Biologie und Informatik. Nach Referendariat und Zweitem Staatsexamen sammelte die junge Lehrerin erst einmal pädagogische Erfahrungen im Ausland: In Pune, Indien, baute Bescherer ab Oktober 1995 eine Firmenschule für einen großen deutschen Konzern auf. Drei Jahre lang unterrichtete sie Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis 18 Jahren. Es war eine tolle pädagogische Herausforderung: Ich musste Lehrbücher, sämtliche Arbeitsmaterialien und Möbel für die Schule kaufen. Auch meinen Unterricht konnte ich völlig selbstständig gestalten handeln", sagt sie rückblickend. So eine Chance bietet sich den wenigsten Lehrern gleich nach dem Referendariat." ![]()
Prof. Dr. Christine Bescherer Foto: Uni Flensburg
Ab September 2001 befasste sie sich in dem Projekt "Virtualisierung im Bildungsbereich", einer Kooperation der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg, mit den Möglichkeiten des Einsatzes computerbasierter Daten in der Hochschullehre. Dort war sie zudem auch als Projektkoordination im Konzeptionsbereich tätig. Mit der Gesamtnote 1,0 (summa cum laude) promovierte Christine Bescherer 2003 in Baden-Württemberg zur Doktorin der Erziehungswissenschaften . Das Thema ihrer Doktorarbeit: "Selbsteinschätzung der mathematischen Studierfähigkeit von Studienanfängerinnen und -anfängern". Im Anschluss unterrichtete sie als Studienrätin am Institut für Mathematik und Informatik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Die Juniorprofessur an der Universität Flensburg reizte Christine Bescherer vor allem aus einem Grund ganz besonders: Lehre und Forschung sind für mich gleichermaßen spannend. Diese Stelle bietet mir die Möglichkeit, beides optimal mit einander zu verbinden." Zurzeit befasst sich die Juniorprofessorin mit der Computernutzung in der Grundschule. Ein Gebiet, auf dem sie in Baden-Württemberg bereits viele praktische Erfahrungen gesammelt hat. Zu programmieren, dem Computer also "zu sagen, was er tun soll", sei immens wichtig, um Kindern die sinnvolle Nutzung des Geräts als praktisches Hilfsmittelnahe zu bringen. Wer begreift, wie der Computer funktioniert, kann ihn gezielter einsetzen und hat auch mehr Lust, sich intensiver damit zu befassen. Und da die Arbeit mit dem Computer inzwischen als die vierte Kulturtechnik - neben Lesen, Schreiben und Rechnen - betrachtet wird, sollte man diese Technik auch bereits in der Grundschule vermitteln." |
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