16.09.2005 | Existenzgründung |
Erstes Intensivtraining für Wissenschaftler mit Gründergeist: Auf das Wesentliche konzentrierenNoch einmal die Schulbank drücken das wurde in den vergangenen Tagen für 18 Wissenschaftler aus dem Norden Deutschlands Realität. Sie waren Teilnehmer der ersten Entrepreneurs Innovation Summer School (EISS), zu dem Initiator Prof. Dr. Achim Walter, Leiter des Lehrstuhls für Gründungs- und Innovationsmanagement an der Uni Kiel, nach Schleswig eingeladen hatte. Auf dem Stundenplan stand nur ein Thema: die betriebswirtschaftlichen Grundlagen für eine erfolgreiche Unternehmensgründung. Denn EISS dahinter verbirgt sich ein Intensivtraining für Wissenschaftler mit einer Geschäftsidee.An Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Schleswig-Holstein schlummert nach Überzeugung der Veranstalter ein beachtliches Potential an technologischem Know-how, das in innovative Unternehmensgründungen eingebracht werden könnte. Doch erfahrungsgemäß mangele es den Forschern an betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, um Geschäftspläne zu entwickeln, mit denen potentielle Geldgeber und Partner gleichermaßen überzeugt werden können. In Schleswig haben sich die Teilnehmer des Seminars deshalb intensiv und nahezu rund um die Uhr mit ihren Unternehmenskonzepten beschäftigt unterstützt von erfahrenen Unternehmern und Wirtschaftsexperten. Das permanente Hinterfragen der eigenen Idee und der Zwang, sich immer wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, haben mich deutlich vorangebracht, resümiert Dr. Vera Hermann, Expertin für Medizintechnik von der FH Lübeck. Mit ihrer Idee, die nicht-invasive Messung von Blutbestandteilen zur Grundlage einer Unternehmensgründung auszubauen, gehörte sie zu denjenigen, die vom Lehrstuhl aus einer Vielzahl von Bewerbern für das Seminar ausgewählt worden waren. Die Summer School war dabei nicht nur einer einzelnen Fachdisziplin vorbehalten: Neben anderen Forschern aus der Medizintechnik zählten auch Biotechnologen und IT-Experten zu den Schülern. Wie zum Beispiel Lars Wischhof, der zusammen mit seinem Team an einem IT-basierten Diebstahlschutz für Autos arbeitet. Auch für ihn steht der Nutzen des Seminars außer Frage. "Die EISS war für uns ein notwendiger Schritt hin zur Unternehmensgründung. Das Intensivtraining für Wissenschaftler mit Gründergeist wurde durch finanzielle Förderung der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH) ermöglicht. Die Stiftung unterstützt den Technologietransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft bereits mit Stipendien für Gründer. EISS ergänzt dieses Angebot auf sinnvolle Weise und erhöht die Erfolgschancen für junge Unternehmen", sagte ISH-Vorstand Prof. Dr. Hans-Jürgen Block. Die Stiftung stellte bereits 2003 für die Einrichtung des neuen Lehrstuhls für Gründungs- und Innovationsmanagement an der Uni Kiel insgesamt 650.000 Euro bereit. Das Lehrstuhl-Team um Prof. Walter wird die Teilnehmer der Summer School über das Seminar hinaus auf ihrem Weg bis zur Unternehmensgründung fachkundig begleiteten. Walter: Der gemeinsame Wille, ihre Geschäftsideen für Märkte von morgen voranzutreiben, hat die Teilnehmer zu einer echten Truppe zusammengeschweißt, deren Bande auch über die Veranstaltung hinaus bestehen wird." |
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