25.01.2006 | Hochschule / Medizintechnik |
Auf dem Weg zum Exzellenzcluster: Forschungsverbund Lübeck-Kiel-Borstel nimmt erste BewilligungshürdeDie Universitäten Lübeck und Kiel und das Forschungszentrum Borstel sind in der Exzellenzförderung einen wichtigen Schritt weiter: Die Verbundinitiative zur Entzündungsforschung ist von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG in die zweite Bewilligungsphase aufgenommen worden. Aus bundesweit insgesamt 319 Anträgen gehört damit der Exzellenzcluster "Entzündung an Grenzflächen" ("Inflammation at Interfaces") zu den 50 als förderungsfähig anerkannten Forschungsinitiativen.Forschergruppen aus Lübeck, Kiel und Borstel haben in den letzten fünf Jahren Spitzenleistungen auf dem Gebiet der Entzündung erbracht. Im Rahmen einer inhaltsorientierten wissenschaftlichen Managementstruktur sollen künftig die Forschungsaktivitäten in Breite und Tiefe so ausgebaut und vernetzt werden, dass ein international wettbewerbsfähiger Entzündungscluster entsteht, hieß es. Im Einzelnen umfasst der geplante Exzellenzcluster die Analyse der genetischen Grundlagen chronisch entzündlicher Erkrankungen, die dreidimensionale Darstellung von Struktur-Funktions-Beziehungen körpereigener und -fremder entzündungsrelevanter Moleküle, die Charakterisierung immunologischer Regelkreise, welche durch entzündungsrelevante Moleküle auf intra- und interzelluärer Ebene gebildet werden, die Analyse komplexer Interaktionen zwischen den Regelkreisen des Wirtes und seiner Umwelt sowie die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse auf Diagnostik, Prävention und Therapie entzündlicher Erkrankungen in großen Patientenkollektiven. "Der Erfolg der Initiative belegt, dass hochrangige Wissenschaftler themenorientiert und ortsübergeifend Strukturen entwickelt haben, die ausschließlich vom gemeinsamen Interesse an der Erforschung entzündlicher Vorgänge an Barriereorganen getragen waren, sagt Professor Werner Solbach, Direktor des Lübecker Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene. Die Aufnahme in die zweite Bewilligungsphase sei gerade deshalb erreicht worden, weil keine Strukturvorgaben bürokratischer oder behördlicher Art den wissenschaftlichen Diskurs gehemmt haben." Das bundesweite Programm zur Exzellenzforschung soll die Differenzierung der deutschen Hochschullandschaft nach Qualitätsgesichtspunkten voranbringen und damit die internationale Sichtbarkeit deutscher Universitäten erhöhen. Es ist auf fünf Jahre angelegt und hat ein Fördervolumen von insgesamt 1,9 Milliarden Euro. Die Universitäten, die die erste Auswahlhürde genommen haben, müssen bis zum 20. April 2006 die vollständig ausformulierten Förderanträge einreichen. Nach weiteren Begutachtungen im Sommer dieses Jahres wird der Bewilligungsausschuss der DFG und des Wissenschaftsrates dann am 13. Oktober entscheiden, welche etwa 15 Exzellenzcluster ab November 2006 gefördert werden. |
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