14.04.2005 | IuK-Technologien / Innovation und Gesellschaft |
Digitales Fernsehen: Evolution statt RevolutionVom digitalen Fernsehen erwarten norddeutsche Wissenschaftler zwar neue, aber keinesfalls revolutionäre Einflüsse auf die Medienwirtschaft. Das geht aus einer Studie des Gemeinschaftsprojektes "DigiFiSH" hervor, die im Auftrag der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein durchgeführt wurde. Danach sei die Digitalisierung klar auf dem Vormarsch, allerdings vollziehe sich die Entwicklung insbesondere bei interaktiven Zusatzdiensten nur langsam.Vielen Fernsehzuschauern sei der zusätzliche Nutzen des digitalen Fernsehens nicht bewusst. Zusätzliche Ausgaben für die nötige technische Ausstattung seien daher schwer zu vermitteln. Die Sender wiederum sehen bei einem niedrigen Grad der Digitalisierung keine Notwendigkeit zur Ausarbeitung neuer Dienste. An dem Projekt "DigiFiSH" sind das Forschungs- und Entwicklungszentrum der FH Kiel, das Institut für Innovationsforschung der Kieler Universität und der Lehrstuhl für Human-Centered Interfaces des Multimedia Campus Kiel beteiligt. Evolution statt Revolution - diese Anpassung bringt nach Ansicht der Forscher vor allem den Vorteil, dass sich alle Beteiligten an die neuen Techniken gewöhnen könnten und sie dann zunehmend akzeptierten. Eine nachhaltige Integration der neuen digitalen Dienste in den Medienkonsum der Nutzer sei die Folge - mit Chancen auch für klein- und mittelständische Unternehmen in Schleswig-Holstein. Leitende technische Angestellte aus 18 TV-affinen Unternehmen aus Schleswig-Holstein und Hamburg waren im Rahmen der Studie in Interviews befragt worden. "Es zeigte sich, dass für die meisten die Produktion von digitalen TV-Formaten aus technischer Sicht kein Problem darstellt", heißt es. "Es fehlen allerdings spezielle Kenntnisse aus dem Bereich des interaktiven Fernsehens." Bisher würden die Unternehmen mit Investitionen abwarten, bis ein konkreter Bedarf an sie herangetragen wird. Die Studie erwartet, dass bis zum Jahr 2010 insgesamt 59,2 Prozent der Haushalte mit ihrem Erstgerät auf Digitales Fernsehen umgestiegen sein werden. In Teilen Schleswig-Holsteins startete das digitale Antennenfernsehen DVB-T am 8. November 2004 und löste dort inzwischen die analoge antennenbasierte Fernsehübertragung ab. Damit genügt in vielen Fällen neben einem Receiver eine einfache Zimmerantenne, um unabhängig von einer Anschlussdose DVB-T-Angebote empfangen zu können. Daneben lassen sich digitale Programme per Kabel oder Satellit empfangen. Entsprechende Empfangsgeräte vorausgesetzt, ermöglicht die digitale Technik zusätzlich zum Fernsehprogramm neuartige Unterhaltungs- und Kommunikationsdienste. |
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