25.02.2005 | Hochschule / Nachwuchsförderung |
Lübecker offenes Labor erhält Lehrmodul zur ImmunbiologieWie begeistert man den Nachwuchs für die Naturwissenschaften? Durch spannende Experimente, durch Entdecken ohne Lernzwang und Leistungsdruck. Seit Ende der 90er Jahre sind überall in Deutschland Schülerlabore entstanden. Abseits der Schulen bieten sie an Forschungsinstituten, Universitäten, Museen und Science Centern Forschung zum Anfassen und verschaffen Kindern und Jugendlichen mit authentischem Ambiente und praktischen Aufgaben neue Aha-Erlebnisse in Physik, Chemie und Biologie. Jetzt sind bundesweit 18 Initiativen durch neue Fördergelder des Bundesforschungsministeriums in ihrer Arbeit bestätigt worden. In Schleswig-Holstein erhält das Lübecker Offene Labor die Höchstsumme von 25.000 Euro für den Aufbau eines Lehrmoduls "Immunbiologie".Mehr als 170 Labore waren einer Aufforderung aus Kiel gefolgt, pfiffige Projektideen zu entwickeln und einzureichen. Im vergangenen August wurde am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften der Uni Kiel (IPN) mit Bundesmitteln das Projekt "Lernort Labor" (LeLa) ins Leben gerufen. "Unser Ziel ist es, das Wirkungspotenzial der Schülerlabore zu stärken und die langfristige Etablierung im Bildungssystem zu fördern", sagt Geschäftsführerin Dr. Dorothee Dähnhardt. Unter dem Motto "Forschen statt Pauken" trafen sich mehr als 200 Akteure der Schülerlabor-Szene beim ersten LeLa-Workshop auf dem Gelände des Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) am Rand Hamburgs, um über Finanzierungsfragen, Qualitätsstandards und andere Themen zu diskutieren. Höhepunkt der Veranstaltung war die Bekanntgabe der geförderten Labore. Das Lübecker Offene Labor (LOLA) ist eine Einrichtung der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Lübeck und wurde im Sommer 2002 - mit Unterstützung unter anderem von der damaligen Technologiestiftung Schleswig-Holstein (heute: Innovationsstiftung Schleswig-Holstein) - eingeweiht. Seit Beginn haben mehr als 2200 Personen an ein- oder mehrtägigen Kursen teilgenommen. Das Kursangebot richtet sich derzeit primär an die Jahrgangsstufen 12 und 13. Mit dem neuen Lehrmodul Immunbiologie hingegen sollen 10. Klassen von Gymnasien und Gesamtschulen angesprochen werden. Im Hauptteil des Kurses werden zwei quantitative immunologische Techniken durchgeführt, die die spezifische Wechselwirkung von Antigenen und Antikörpern im Blut zeigen. Untersucht werden Eiweiße, die am Eisenstoffwechsel beteiligt sind. "Die Konzentrationen beider Proteine sind von medizinischem Interesse", erläutert Dähnhardt. Zu niedriger Eisengehalt führe zu Problemen bei der Schwangerschaft, ein signifikant erhöhter Gehalt indiziere Gewebsschäden wie Entzündungen oder Tumore. |
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