fileserver.php?id=59
PDF-Datei, 462 KB
Wählen Sie hier ein Themengebiet
23.09.2005 Hochschule / Innovation und Gesellschaft

Deutsches UNESCO-Komitee zeichnet Projekt „ECO-Recycler“ der Uni Flensburg aus

Große Anerkennung für Flensburger Wissenschaftler: Nach mehrjähriger Forschungsarbeit wurde das am Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat) an der Universität Flensburg durchgeführte Projekt "European RecyOccupation Profile" bei einer Fachtagung in Bonn-Bad Godesberg durch das Nationalkomitee der Deutschen UNESCO-Kommission ausgezeichnet. Das Projekt von Prof. Dr. Georg Spöttl (heute ITB-Universität Bremen) und der Diplom-Biologin Jessica Blings ist damit offizielles "Dekade-Projekt" zum Schwerpunkt "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Die Wissenschaftler hatten für die berufliche Bildung didaktische Konzepte, Lehr- und Lernmethoden für den Kernberuf "ECO-Recycler" entwickelt.

Im Zeitalter Wegwerf-Gesellschaft, der Globalisierung und der Diskussion um umweltbewusstes Handeln hat die Recyclingbranche, aber auch der Bereich der Umwelttechnik in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Neue Technologien und europaweite gesetzliche Regelungen führten zu einer Expansion der Recyclingbranche und zu neuen Beschäftigungsfeldern – vor allem für niedrig Qualifizierte. Sowohl in der Recycling-Branche als auch im Bereich der Umwelttechnik gab es jedoch nach Angaben der Uni bislang keine Form der anerkannten beruflichen Qualifizierung, geschweige denn eine berufliche Erstausbildung im Sektor.

Um diese Entwicklung voranzutreiben, wurde von Professor Spöttl und Biologin Blings im Rahmen des von der EU geförderten Programms "Leonardo da Vinci" 2000 das Projekt "RecyOccupation" initiiert – in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband für Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., dem Bundesinstitut für Berufsbildung, dem Institut Catala de Tecnologia in Spanien, der griechischen OEEK und dem Coleg Morgannwg aus Großbritannien. Ausgezeichnet wurde jetzt das Folgeprojekt "European RecyOccupation Profile", in dem die Projektgruppe auf sieben Partnerländer erweitert worden ist.

Gemeinsam mit den neuen Partnern Kaunas Chamber of Commerce, Industry and Crafts (Litauen), dem CPI (Slowenien) und dem Linzer Institut für Soziale Analysen (Österreich) wird dabei durch Implementierung einer beruflichen Erstausbildung ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der Professionalisierungstendenzen der Recyclingbetriebe hin zu innovativen und effizienten Unternehmen geleistet. Es werden für den europäischen Raum didaktische Konzepte und Lehr- und Lernmethoden für den Kernberuf "ECO-Recycler" in beruflicher Bildung zur Verfügung gestellt, die eine nachhaltige Entwicklung des Sektors unterstützen sollen.

Neben zahlreichen quantitativen sowie qualitativen Untersuchungen innerhalb des Sektors konnte das biat basierend auf den Forschungsergebnissen unter anderem das europäische Kernberufsprofil des "ECO-Recyclers für die Kreislauf- und Abfallwirtschaft" entwickeln. Bei dem Beruf des ECO-Recyclers handelt es sich um einen gewerblich-technischen Beruf mit deutlichen Umweltbezügen, der alle Aufgaben der Verwertung von Altmaterialien und der Produktion von Sekundärrohstoffen und -produkten sowie Dienstleistungsaufgaben umfasst. Auf Grund seines breit angelegten Fachwissens in Bezug auf Aufgaben wie Sammeln, Transport, Sortieren, Trennen sowie Aufbereiten und Verwerten von Altmaterialien bis hin zur Kundenberatung avanciert der "ECO-Recycler" zum Spezialisten in seiner Branche und trägt somit zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung bei.

 
Artikel weiterempfehlen
eine Seite zurück|Zum Seitenanfang|Seite drucken| Suche | © 2005-2007 ISH | Impressum | | Tel.: | english site