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12.01.2006 Hochschule / IuK-Technologien

Elektronische Gesundheitskarte: Flensburg wird Pilotregion

Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland wird in den kommenden Monaten in Flensburg erprobt. Mit einhelliger Zustimmung der Bundesländer hat das Bundesministerium für Gesundheit die Fördestadt als eine von bundesweit 8 Pilotregionen festgelegt. Die Patientenchipkarte stellt eine  Krankenversicherungskarte mit erweiterter Funktionalität dar. Auf ihr können wichtige medizinische Informationen über den Inhaber gespeichert werden, zum Beispiel Daten zur  Blutgruppe, zu Allergien, Erkrankungen, Operationen oder Implantaten, zu Tetanusimpfungen und Arzneimittelverordnungen, die im Notfall vom behandelnden Arzt abgerufen werden können.

Die Gesundheitskarte Schleswig-Holstein ist ein Leitprojekt der Gesundheitsinitiative und wird finanziell von der Landesregierung unterstützt. So hat bereits im Oktober 2003 in einer Untergruppe des Gesundheitsnetzwerkes Flensburg mit damals 5 Praxen und zwei Krankenhäusern der erweiterte Laborbetrieb der Gesundheitskarte begonnen. Die Fachhochschule Flensburg ist an dem Projekt von Anfang an beteiligt. FH-Professor Dr. Roland Trill ist stolz darauf, dass Flensburg nun bundesweit Pilotregion wird. „Bei diesem führenden deutschen Telematik-Projekt in der ersten Reihe mit dabei zu sein, ist für die Region eine Auszeichnung“, sagt Trill. Viele Augen würden sich in den kommenden Monaten auf Flensburg richten und Technologiekonzerne Flensburg häufiger „auf der Rechnung haben“.

Die Ausgangsbedingungen in Flensburg seien gut, denn seit Oktober wurden bereits mehr als 1000 Gesundheitskarten durch die Krankenkassen an ihre Flensburger Versicherten verschickt. Mehr als 50 Ärzte und viele Apotheken sind auf Patienten mit der Gesundheitskarte vorbereitet, was zum Teil nicht unerhebliche finanzielle Vorleistungen bedeutete, sagt Trill. Wichtig werde es künftig sein, die Flensburger Erfahrungen zu erfassen und auszuwerten. Bereits zum zweiten Mal nach Januar 2005 wurde die Fachhochschule Flensburg mit der Evaluation beauftragt. Flensburg sei die einzige Region in Deutschland, in der eine Befragung nach Erfahrungen mit dem Umgang mit der Gesundheitskarte möglich ist, hieß es in einer Erklärung der Fachhochschule.

Die 1090 Flensburger Versicherten mit Gesundheitskarte sollen demnach in den nächsten Tagen Post von ihrer Krankenkassen erhalten. Ein Fragebogen der FH zu den bisherigen Erfahrungen werde diesem Schreiben beiliegen. Dieser Fragebogen ist dann direkt an die Fachhochschule zurück zu senden, wo er von Studenten ausgewertet wird, so dass die anonymisierten Ergebnisse kurzfristig in der Projektgruppe „Gesundheitskarte“ im Sozialministerium weiter verarbeitet werden können. Neben den Patienten sollen auch die niedergelassenen Ärzte befragt werden.


 
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