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17.03.2006 Maritime Wirtschaft / Medizintechnik

Meeresalgen bringen Fortschritt in der Diabetesbehandlung

Eine neue Behandlungsmethode weckt neue Hoffnung bei Diabetespatienten. Ihre Grundlage ist ein Produkt aus Meeresalgen. Im australischen Sydney ist sie zum ersten Mal an Patienten angewandt worden. Darüber berichtet das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund.

Die Patienten leiden an der oft im jugendlichen Alter auftretenden Form der Typ1-Diabetes, bei der die körpereigenen Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse funktionsunfähig sind. Bei dieser Form der Diabetes ist es notwendig, sich mehrmals am Tag Insulin zu spritzen, um zu überleben. Wie der Leiter der wissenschaftlichen Studie und Direktor des Diabetes Zentrums des Prince of Wales Krankenhauses der University of New South Wales, Professor Bernie Tuch, erklärt, könnte diese neue, einfache Behandlung die tägliche Insulininjektion überflüssig machen.

Im Gegensatz zur Verpflanzung einer intakten Bauchspeicheldrüse eines Spenders würden bei diesem neuartigen Verfahren nur die so genannten "Inseln", die die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse enthalten, aus einem Spender-Organ isoliert. Diese Inselzellen würden dann in aus Meeresalgen bestehende winzige Mikrokapseln verpackt. Die Mikrokapseln besitzen laut Bericht feinste Poren, die den Durchlass von Nährstoffen zu den Zellen und von Insulin aus den Kapseln zu den Zellen des Empfängers ermöglichen. Die Poren der Kapseln seien jedoch zu klein, um Immunzellen des Empfängers, die die körperfremden Insulin produzierenden Zellen zerstören würden, durchzulassen. Dies verhindere eine Abstoßungsreaktion der Inselzellen durch das Immunsystem des Empfängers. Die Behandlung umfasse eine simple einmalige Injektion dieser Kapseln durch die Haut in den Unterleib, während der Patient bei vollem Bewusstsein ist.


 
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