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20.03.2006 Innovation und Gesellschaft / Energieeffizienz und Klimaschutz

Statusbericht zum Energiegipfel: Die Suche nach einem intelligenten Energiemix

Wie soll die künftige Energieversorgung in Deutschland aussehen? Das ist die zentrale Frage, mit der sich die Teilnehmer des Energiegipfels am 3. April auseinandersetzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bereits im November vergangenen Jahres in ihrer Regierungserklärung eine solche Energie-Gesprächsrunde angekündigt. Jetzt hat das Bundeskabinett den Statusbericht "Energieversorgung für Deutschland" entgegengenommen, den Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium unter Federführung des Bundeskanzleramtes zur Vorbereitung des Energiegipfels erstellt haben.

In dem Papier werden die Fakten und Zahlen zur Energieversorgung dargestellt. Sie machen deutlich, in welchem Maße die deutsche Energieversorgung in die globalen Rohstoffmärkte und in den europäischen Binnenmarkt für Energie eingebunden ist. Der Bericht enthält eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation sowie eine Vorschau auf den Zeitraum bis 2020. Auf der Grundlage der Zahlen und Fakten werden in einem zweiten Schritt die Herausforderungen beschrieben, die sich daraus für die Modernisierung unserer Energieversorgung ergeben.

Bis 2030 sind laut Bericht keine grundlegenden Versorgungsengpässe zu erwarten. In Deutschland und der EU nehme jedoch bei den Energieträgern Öl und Gas die Abhängigkeit von politisch instabilen Förderregionen zu. Der Strombedarf werde etwa auf heutigem Niveau bleiben und langfristig sinken. Mit dem altersbedingten Ersatz von Kraftwerken und dem gesetzlich verankerten Ausstieg aus der Kernenergie ergebe sich ein hoher Investitionsbedarf. Bei den Energie- und Strompreisen ist nach den jüngsten Anstiegen auch in Zukunft mit einem hohen Preisniveau zu rechnen. Eine weltweit wachsende Energienachfrage und staatliche Regelungen wurden als Gründe aufgeführt.

Um einen gefährlichen Klimawandel zu verhindern, müsste die weltweite Emission von Treibhausgasen deutlich sinken. „Dies setzt langfristig drastische Emissionsminderungen der Industrieländer und angemessene Beiträge der Entwicklungsländer voraus“, heißt es in dem Bericht. Eine wichtige Rolle käme der Entwicklung und Anwendung kohlenstoffarmer Technologien zu.

Innovationen und neue Technologien seien in vielen Bereichen ein Schlüssel für die Bewältigung der energiepolitischen Herausforderungen. In dem Statusbericht werden eine Reihe konkreter Fragestellungen als Diskussionsgrundlage für den Energiegipfel genannt. Auf welchen Feldern der Grundlagenforschung etwa können wichtige Innovationen für die künftige Energietechnik vorangetrieben werden? Welche Schwerpunkte muss die öffentliche und privat finanzierte Energieforschung unter Einbeziehung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien setzen? Und wie können alternative Kraftstoffe wettbewerbsfähig gemacht werden?

„Erforderlich ist ein Gesamtkonzept, das Versorgungssicherheit, tragbare Energiekosten sowie wirksamen Klimaschutz in effizienter Weise miteinander verknüpft und eine Richtung für die anstehenden Investitionen in unsere Energieversorgung vorgibt“, heißt es. Der Statusbericht bestätige die Notwendigkeit einer derart integrierten Strategie.


 
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