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17.07.2006 Maritime Wirtschaft / Energieeffizienz und Klimaschutz

IFM-GEOMAR entwickelt weltgrößtes "Reagenzglas" für winziges Plankton

Forscher vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) haben zusammen mit der Firma Oktopus GmbH ein neues Großgerät entwickelt, mit dem der Ozean der Zukunft auf hoher See simuliert werden kann. Die Kieler Meeresforscher planen, damit erstmals die Folgen des Klimawandels auf Meeresorganismen direkt im Ozean zu untersuchen. Jetzt wurde das Gerät auf das Forschungsschiff ALKOR verladen.
 
Verladen des neuen Auftriebsrahmens für Mesokosmen auf das Forschungsschiff ALKOR
Verladen des neuen Auftriebsrahmens für Mesokosmen auf das Forschungsschiff ALKOR Foto/Copyright: A. Villwock, IFM-GEOMAR
Zwei Kräne des Forschungsschiffs waren gefordert, um das neue Großgerät an Bord zu hieven. Die über drei Tonnen schwere Aluminiumkonstruktion dient als frei treibender Auftriebsrahmen, an dem ein so genannter Mesokosmos aufgehängt wird. Einmal in offener See ausgebracht, entfaltet sich der aus speziellem Kunststoff gefertigte Behälter wie ein überdimensioniertes Reagenzglas von der Meeresoberfläche bis in 20 Meter Wassertiefe. Dabei schließt er einen 65.000 Liter Wasserkörper und mit ihm alle darin lebenden Meeresbewohner ein.

Sinn dieser weltweit einzigartigen Anlage für das offene Meer ist es, den Ozean der Zukunft im Kleinformat zu untersuchen. In den Mesokosmen sollen Umweltbedingungen simuliert werden, die bei fortschreitendem Klimawandel zu erwarten sind.

Zielgebiet der ALKOR-Expedition unter der Leitung von Professor Ulf Riebesell ist die mittlere Ostsee vor der Küste Gotlands, wo das neue schwimmende Großlabor getestet wird. Das erste Großexperiment mit 9 Mesokosmen ist für nächstes Jahr geplant. Es soll den Einfluss der Ozeanversauerung auf mikroskopisch kleines Meeresplankton, die Basis der Nahrungskette im Meer, untersuchen. Das aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung und Technologie und des Landes Schleswig-Holstein finanzierte Projekt ist eine Initiative des Kieler Forschernetzwerks "Ozean der Zukunft".


 
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