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07.12.2006 Bioenergie

Karlsruher "bioliq"-Verfahren gewinnt UN-Umweltpreis

Das am Forschungszentrum Karlsruhe entwickelte Verfahren "bioliq" zur zweistufigen Kraftstoff-Gewinnung aus biologischen Reststoffen hat bei einem Wettbewerb der UN-Organisation UNIDO zum Thema "Neue Technologien zur Nutzung regenerativer Energieträger" den ersten Platz belegt. Der damit verbundene Umweltpreis "BlueSky Award" wurde im chinesischen Shenzhen übergeben. Im Wettbewerb setzte sich das Karlsruher Verfahren gegen mehr als hundert andere innovative Konzepte zur Nutzung erneuerbarer Energien durch, die weltweit eingereicht worden waren.

„Über den BlueSky Award freuen wir uns sehr, denn er bedeutet die weltweit wirksame Wahrnehmung und Anerkennung unseres Verfahrenskonzepts durch eine internationale Organisation", sagte Dr. Nicolaus Dahmen von der bioliq-Projektleitung des Forschungszentrums Karlsruhe. bioliq ("biomass to liquid") ermöglicht die wirtschaftliche Umwandlung von Biomasse wie etwa Stroh oder Holz in Kraftstoff.

Die organischen Ausgangsstoffe haben sehr geringe Energiedichten, ein weiter Transport wäre daher unwirtschaftlich. In einem dezentralen Verfahrensschritt wird deshalb zunächst ein Zwischenprodukt mit höherer Energiedichte erzeugt: Durch Schnellpyrolyse bei 500 Grad Celsius in einem Doppelschnecken-Mischreaktor entstehen aus der Biomasse Pyrolyseöl und Pyrolysekoks. Diese werden zu einer Suspension, dem Slurry, gemischt, der gepumpt und wirtschaftlich transportiert werden kann.

In zentralen Großanlagen wird der Slurry nach dem Karlsruher Konzept in speziellen Flugstromvergasern bei Temperaturen um 1200 Grad Celsius und Druckverhältnissen bis 80 bar zu einem teerfreien Synthesegas umgesetzt. Aus dem Gas lassen sich nach Angaben der Experten praktisch alle wichtigen chemischen Grundbausteine erzeugen. Synthesekraftstoffe entstehen beispielsweise durch das so genannte Fischer-Tropsch-Verfahren oder durch den vom Forschungszentrum vorgesehenen Prozess über das Zwischenprodukt Methanol.


 
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