30.01.2007 | Bauen und Wohnen / Bioenergie |
Feinstaub-Gespenst: Pellet-Verband wehrt sich gegen KritikDas Thema Feinstaub ist ein Dauerbrenner in den Medien: Die vor zwei Jahren in Kraft getretene Feinstaubrichtlinie der EU zwingt viele Städte und Gemeinden zum Handeln. So werden zur Begrenzung der innerstädtischen Feinstaubbelastung bereits Durchfahrtsverbote für LKW erteilt, Feinstaubplaketten für Autos mit Dieselmotoren sind ebenso in der Diskussion. Auch Pelletheizungen stehen wegen angeblich hoher Feinstaubemissionen in der Kritik. Dagegen wehrt sich jetzt der Deutsche Energie-Pellet Verband DEPV: Herkömmliche Holzfeuerungen und moderne Pelletanlagen dürfen nicht über einen Kamm geschoren werden, sagt DEPV-Geschäftsführer Cornelis Hemmer. In Bezug auf den Partikelausstoß seien sie völlig unterschiedlich zu bewerten.Alle häuslichen Holzheizungen zusammen, ganz gleich ob Kamin, Scheitholz- oder Pelletfeuerungen, tragen laut Verband mit 15 bis 20 Prozent zu den gesamten Staubemissionen bei. Untersuchungen hätten gezeigt, dass ältere Holzfeuerstätten den meisten Staub emittieren. Nach Berechnungen des Leipziger Instituts für Energetik und Umwelt (IEU) könne dieser Anteil halbiert werden, wenn alle alten Holzkessel auf moderne Geräte umgestellt würden. Auf Prüfständen in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland werden derzeit nach Angaben des DEPV Menge und Zusammensetzung der Abgase von Pelletfeuerungen untersucht. Die bisherigen Messungen zeigten, dass der Feinstaubausstoß moderner Anlagen etwa so gering sei wie bei bestehenden Ölbrennern. Das IEU habe den Vorteil errechnet: Wenn eine Million Öl- und Gaskessel gegen Pelletanlagen ausgetauscht würden, wäre der Feinstaubzuwachs geringer als ein Prozent. Neue Erkenntnisse gibt es nach Verbandsangaben auch über die Schädlichkeit des Feinstaubs: Das Schweizer Ingenieurbüro Verenum habe Ruß aus Dieselmotoren und Partikel aus Holzfeuerungen auf ihre Wirkung getestet. Feinstaub einer modernen Holzfeuerung sei demnach fünf bis zehn Mal weniger schädlich als Dieselruß. Der Staub bestehe in diesem Fall hauptsächlich aus anorganischen Salzen, die fast keine biologische Reaktivität aufweisen würden. Sie werden in den Atemwegen größtenteils wieder gelöst. Vorraussetzung sei allerdings die nahezu vollständige Verbrennung im Holzkessel. Diesem Ziel kämen moderne Pelletfeuerungen sehr nahe, sagt Hemmer. "Wir hoffen, dass wir das Feinstaubgespenst für die klimafreundlichen Pelletheizungen bald aus der Welt schaffen können. Wichtig ist uns eine sachlich geführte Diskussion mit belastbaren Daten." |
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