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23.04.2007 Lebensmitteltechnologie / Hochschule

Lebensmittel - aber sicher!

Regelmäßig im Sommer sind die Mitarbeiter vom Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Uni Kiel gefragte Experten in den Medien. Denn Sommerzeit ist Grillzeit. Und da beim Grillen heterozyklische aromatische Amine entstehen können – Verbindungen, die als Krebs erregend gelten – häufen sich in dieser Jahreszeit entsprechende Anfragen. „Dass das Thema immer wieder derart medial aufgearbeitet wird, zeigt das große allgemeine Interesse an der Lebensmittelsicherheit“, sagt Wissenschaftler Dr. Stephan Drusch.

70 bis 80 Prozent aller Lebensmittel gelangen heutzutage als verarbeitete Produkte zum Verbraucher. Angesichts von BSE und anderen Krisen ist laut Drusch das Bewusstsein für präventive Maßnahmen, die die Risiken in der Produktion ausschalten, Ende des vergangenen Jahrzehnts deutlich gestiegen. So entstand vor dem Hintergrund neuer Gesetzesinitiativen Ende 2001 an der Kieler Uni die Arbeitsgruppe „Lebensmittelqualität und –sicherheit“ (QUASI).


Foto/Copyright: pixelio.de
Wissenschaftler die sich mit Tierzucht und Tierhaltung, Tiergesundheit, Ernährungswirtschaft, Lebensmittelkunde und Pflanzenkrankheiten beschäftigen, koordinieren darin ihre Arbeiten zum Aufbau integrierter Qualitätssicherungssysteme – getreu dem Motto: Qualität ist alles andere als Zufall. Ob Schimmelpilzgifte bei Getreide oder Campylobacter beim Schwein (das sind spezielle Bakterien, die beim Menschen Infektionskrankheiten hervorrufen): „Die Themen, die von QUASI aufgegriffen wurden, sind für Erzeuger in Schleswig-Holstein höchst relevant“, sagt Drusch. Finanzielle Hilfe bekam QUASI unter anderem von der damaligen Technologiestiftung.

Weil sich mit der Qualitätssicherung neue Arbeitsgebiete für Ökotrophologen und Naturwissenschaftler ergeben, lag ein zweites Ziel der Arbeitsgruppe von Anfang an in der Ausbildung. Entsprechende Module wurden in den Lehrplan der Studierenden verschiedener Fachrichtungen eingebaut. Darüber hinaus haben die Partner auch so genannte Sommerakademien entwickelt. Dabei handelt es sich um mehrtägige Weiterbildungsangebote zu den Themen „Produktmanagement“ und „Qualitätsmanagement“.

Diese Sommerakademien werden künftig in die Arbeit des Netzwerkes „Lebensmittel für die Zukunft“ integriert. Das von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH) geförderte Netzwerk unterstützt den Wissenstransfer von den Hochschulen in die Wirtschaft. „Intensive Kooperationen gibt es bereits in der Forschung“, sagt Netzwerk-Koordinatorin Prof. Karin Schwarz. Bei der Ausbildung hingegen könne die Zusammenarbeit noch verstärkt werden.

Dies sei ein Grund dafür, warum das Netzwerk bereits den „SH Food-Award“ ins Leben gerufen habe. Die Sommerakademien, die in Zusammenarbeit mit Prof. Ulrich Orth vom Institut für Agrarökonomie veranstaltet werden, zielten darauf ab, die wissenschaftliche Weiterbildung zu fördern. Sie sind modular aufgebaut. So genannte Credit-Points sollen dabei sicherstellen, dass erbrachte Leistungsnachweise weitestgehend anerkannt werden.


 
Sommerakademien an der Uni Kiel

Das Weiterbildungsprogramm richtet sich an Hochschulabsolventen, die eine entsprechende Tätigkeit in der Lebensmittelindustrie anstreben, ebenso wie an Angestellte in Unternehmen der Ernährungsindustrie. Die Sommerakademien finden in folgenden Zeiträumen statt:

Qualitätsmanagement: 27.8. bis 7.9.2007
Produkt- und Markenmanagement: 10. bis 14.9.2007
 

Beide Angebote unterteilen sich jeweils in einen Grundlagenkurs und spezielle Aufbaukurse. Jedes Modul lässt sich auch einzeln buchen. Studenten kann auf Anfrage ein Stipendium für die Grundkurse gewährt werden.


 
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