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17.02.2008 Bioenergie / Energieeffizienz und Klimaschutz

Energiezukunft in der Diskussion

Der erste Schritt auf dem Weg in eine Klima schonende Zukunft bestand in der österreichischen Stadtgemeinde Güssing darin, Verschwendung von Energie konsequent zu vermeiden. Alle Objekte und Liegenschaften im Gemeindezentrum wurden energetisch optimiert. So konnte die 4.000 Einwohner zählende „Perle des Burgenlandes“ nahezu die Hälfte seiner Energieausgaben sparen. Geht es um erneuerbare Energien, ist Güssing heute mediale Vorzeige-Kommune. Angespornt von den Erfolgen beim Energiesparen hat die Bezirkshauptstadt über mehr als eine Dekade das Ziel verfolgt, von fossilen Energieträgern unabhängig zu werden. Seit vier Jahren wirbt Güssing damit, dieses Ziel erreicht zu haben.

Unter welchen Umständen dies möglich wurde? Auch darüber berichten Vertreter aus Österreich auf dem Kongress „Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in öffentlichen und privaten Liegenschaften“ am 14. März, zu dem die Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH) auf die Messe „new energy“ nach Husum einlädt.

„Es geht nicht darum, das Modell Güssing eins zu eins nach Schleswig-Holstein zu übertragen“, sagt ISH-Projektleiter Dr. Winfried Dittmann. Dies sei aufgrund regionaler Besonderheiten nicht möglich. Anregungen gerade im Hinblick auf die effektive Ausnutzung von Ressourcen liefere es jedoch allemal. Zu zeigen, welche Maßnahmen andere zum Ressourcenschutz und zur Kostenreduzierung durchgeführt haben, das ist die Idee des Kongresses, den die ISH mit E.ON Hanse und der Akademie für die Ländlichen Räume organisiert.

Die Chancen der Kraft-Wärme-Kopplung werden dabei ebenso zur Diskussion kommen wie der Energieausweis als Mittel zur Verbrauchsreduzierung in Liegenschaften und das Energiecontrolling für die öffentliche Hand. Praxisbeispiele aus Dänemark, Schweden und Italien bieten den Kongressteilnehmern weitere Möglichkeiten, über Landesgrenzen hinaus zu blicken. Mit diesem Themenmix richtet sich die Veranstaltung an die Eigentümer und Verwalter von größeren Liegenschaften sowie Planer und Betreiber von Energieversorgungsanlagen.

Doch der Kongress ist nicht die einzige Veranstaltung der ISH auf der „new energy“. „Biomassenutzung in Schleswig-Holstein – quo vadis?“ fragt eine Veranstaltung des Kompetenzzentrums Biomassenutzung in Kooperation mit der ISH am 15. März. Diskutiert wird die Frage, ob gestiegene Substratpreise oder Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz noch Raum lassen, die Biomassenutzung im Norden weiter zu entwickeln. Die Organisatoren nutzen die Veranstaltung auch dazu, den ISHBiomassepreis zu verleihen.

Ebenfalls am 15. März hat die Stiftung zusammen mit der IHK Flensburg Vorträge zum Thema „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Unternehmen des Einzelhandels“ geplant. Neben der Vorstellung eines Niedrigenergie-Supermarktes aus Bayern und Praxisbeispielen aus Schleswig-Holstein stehen bei dieser Veranstaltung auch die Fördermöglichkeiten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau im Mittelpunkt. Bereits am ersten Messetag (13. März) geht es hingegen um die „Regionale energiewirtschaftliche Entwicklung im internationalen Vergleich“.

Übriges: Auch die von der ISH initiierte „EnergieOlympiade“ hat das Ziel, Städte und Gemeinden zu mehr Energieeffizienz anzuspornen. Einige Siegerkommunen aus dem Jahr 2007 werden auf der „new energy“ ihre Energiespar-Projekte vorstellen. In diesem Punkt sind Güssing im Burgenland und die Regionen Schleswig-Holsteins dann doch nicht so weit voneinander entfernt.


 
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