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17.09.2005 Wind- und Sonnenenergie

HUSUMwind mit geändertem Hallenkonzept, Jobbörse und weiteren Neuerungen

Wenn am 20. September an Schleswig-Holsteins Nordseeküste die weltgrößte Branchenmesse für Windenergie ihre Tore öffnet, werden die mehr als 16.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche vollends verteilt sein. Das Messegelände ist nach offiziellen Angaben ausverkauft. Rund 520 Aussteller aus 26 Ländern präsentieren ihr Angebots- und Dienstleistungsspektrum auf der HUSUMwind 2005. Um dem Anspruch als Trendbarometer für die Windbranche gerecht zu werden, planen die Veranstalter in diesem Jahr einige Neuerungen.

So stellte Hanno Fecke, Geschäftsführer der Messe Husum, bereits im Vorfeld der Veranstaltung angesichts des zu erwartenden Ausstellerandrangs ein neues Logistik- und Hallenkonzept in Aussicht. Die Gegebenheiten erforderten es, dass nicht Exponate in den Ausstellungsräumen platziert werden, sondern vielmehr die Hallen um die Exponate herum entstehen. Dies setze einen hohen Organisationsgrad und eine gute Feinabstimmung voraus. 

Das internationale Interesse an der Windenergie lässt sich nicht nur daran ablesen, dass rund 30 Prozent der Aussteller dem Ausland stammen. Auf der HUSUMwind werden Energieminister und Wirtschaftsdelegationen aus europäischen aber auch asiatischen Ländern erwartet – unter anderem aus China und Indien. So wird erstmals an den vier Veranstaltungstagen zwischen 8.30 Uhr und 17 Uhr ein stündlicher Bus-Shuttleservice zwischen dem Messegelände und dem Hamburger Flughafen eingerichtet – in den Hauptanreise- und Abfahrtszeiten mit modernen Reisebussen, ansonsten mit Kleinbussen.

Neu ist in diesem Jahr auch die Jobinitiative „Windcareer“, die unter anderem von der IHK zu Flensburg und dem bundesweit einzigartigen Berufsbildungszentrum für Erneuerbare Energien BZEE in Husum unterstützt wird. Am letzten Tag der Messe, an dem der Eintrittspreis für Studenten und Schüler reduziert ist, können Studierende und Arbeitssuchende im Veranstaltungszentrum persönliche Kontakte zu Personalverantwortlichen mehrerer Aussteller knüpfen. „Das IHK-Jobforum dient dem Ziel, dass insbesondere die schleswig-holsteinischen Unternehmen aus der Windenergiebranche hoch qualifizierte Nachwuchskräfte von regionalen Hochschulen finden", sagt Klaus Markmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Flensburg. Zugleich würden den Studierenden der Hochschulen attraktive berufliche Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Die Fachsymposien der Messe spiegeln die aktuellen Entwicklungen der Branche wider. Offshore-Technik wird ebenso thematisiert wie Repowering, das Ersetzen älterer Anlagen durch leistungsfähigere neue. Außerdem werden Fragen der Instandhaltung, Finanzierungs- und Exportmöglichkeiten von Windkraftanlagen sowie Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung von den Teilnehmern diskutiert. Abgerundet wird das Programm von Abendveranstaltungen wie der „Windwanderer Party“ mit zahlreichen Musikbands in 12 verschiedenen Lokalitäten oder dem „Windmasters’ Dinner“ im Schloss Husum.

Karin Wiedemann, Staatssekretärin im Kieler Wirtschaftsministerium, hebt die Bedeutung der Messe für Schleswig-Holstein hervor. „Für Schleswig-Holstein ist die Windenergie ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor“, sagt Wiedemann. „Wir sind stolz drauf, dass mit der HUSUMwind die größte Messe für Windenergie hier zu Hause ist.“

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums waren in Deutschland Ende 2004 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 16.629 Megawatt installiert. Rund ein Drittel der weltweit mit Windkraftanlagen produzierten Leistung wurde demnach in der Bundesrepublik erzeugt. In einem durchschnittlichen Windjahr produzieren die hiesigen Anlagen mit rund 30 Milliarden Kilowattstunden Strom eine Menge, die für die Versorgung von 8,5 Millionen durchschnittlichen 3-Personen-Haushalte ausreicht.

Sowohl nach der installierten Gesamtleistung als auch nach dem Zubau in 2004 gemessen führt Niedersachen das Ranking der Bundesländer an (4471 Megawatt, 553 Megawatt in 2004). Schleswig-Holstein rangiert mit einer Leistung von 2174 Megawatt bei einem Vergleich der Gesamtkapazität auf Platz zwei, beim Zubau 2004 auf Platz fünf. Rechnet man nach Gesamtkapazität pro Fläche, hat das Land zwischen den Meeren die Nase vorn.

Für den Ruf als „Windland“ sorgen zahlreiche, in Schleswig-Holstein ansässige Hersteller und Dienstleister aus der Windenergie-Branche. Die erste 5-Megawatt-Anlage der Welt wurde im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein montiert. Auch ist die Forschungslandschaft im Bereich Windenergie ausgeprägt: Im „Kompetenzzentrum Windenenergie“ bündeln 21 Professoren unterschiedlicher Disziplinen und Hochschulen des Landes ihr Know-how. Von ozeanografischen Untersuchungen von Offshore-Anlagen über die Mechanik der Rotorblätter und neue Turmkonzepte bis hin zu Fragen der Netzanbindung und des Blitzschutzes reichen die vorhandenen Kompetenzen. Insgesamt gliedert sich das Kompetenzzentrum in die Fachbereiche Umwelt, Mechanik, Elektrotechnik und Information sowie Energiewirtschaft.


 
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