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12.07.2006 Nanotechnologie

"CAN und NINa können stark voneinander profitieren"

Große Potenziale in der Nanotechnologie hat eine 2004 von den Innovationsstiftungen Hamburg und Schleswig-Holstein in Auftrag gegebene Studie dem Norden bescheinigt: Hamburg im Teilbereich Nanobiotech, Schleswig-Holstein bei Werkstoffen und Beschichtungen. Als Reaktion darauf hat die ISH im nördlichsten Bundesland die "Norddeutsche Initiative Nanomaterialien" (NINa) ins Leben gerufen. In Hamburg ist im Februar das Centrum für Angewandte Nanotechnologie CAN eröffnet worden. Beim jüngsten NINa-Treffen stellte der wissenschaftliche Leiter Prof. Horst Weller den Teilnehmern das CAN vor. onside sprach mit Professor Weller.

Ziel der Arbeit im CAN ist die Umsetzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung in industrielle Anwendungen. Wie wollen Sie das Ziel erreichen?
Prof. Horst Weller: Das CAN arbeitet sehr eng mit der Industrie zusammen, und bereits in der Planungsphase, die in public private partnership durchgeführt wurde, hat die Industrie dafür Sorge getragen, dass im CAN eine Struktur verwirklicht wurde, die eine solche Kooperation durch ein hohes Maß an Flexibilität fördert. Darüber hinaus ist sichergestellt, dass das CAN eng an die akademische Forschung in der Universität angegliedert ist und damit auf die ganze Breite der Expertise zurückgegriffen werden kann.

Prof. Horst Weller
CAN-Leiter Prof. Horst Weller Foto: Uni Hamburg
Warum ändern sich die Eigenschaften von Partikeln so drastisch, wenn man Strukturen im Nanometer-Bereich betrachtet?
Hierfür gibt es zwei Gründe: Der eine liegt darin, dass mit kleiner werdendem Teilchendurchmesser der prozentuale Anteil von Oberfläche zu Volumen immer größer wird und damit die Materialeigenschaften maßgeblich durch die Oberflächeneigenschaften bestimmt werden. Bei manchen Materialien treten darüber hinaus noch Quanteneffekte auf, die dazu führen, dass sich optische, elektronische, magnetische und katalytische Eigenschaften ändern.

Das CAN ist speziell auf Anwendungen im Bereich der Lebenswissenschaften ausgerichtet. Welche Charakteristika sind dort besonders erwünscht?
Im Bereich der Lebenswissenschaften geht es zum einen um die Entwicklung von verbesserten Kontrastmitteln für die Diagnose. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Fluoreszenzmarker und magnetische Partikel für die magnetische Resonanztomographie. Darüber hinaus wird die Nanotechnologie erhebliche Beiträge dazu leisten, eines Tages spezifische drug delivery-Systeme einsetzen zu können. (Anm.: drug delivery-Systeme sind Systeme zur kontrollierten Freisetzung von Wirkstoffen)

Wie können CAN und der Arbeitskreis NINa voneinander profitieren?
CAN und NINa können meines Erachtens stark voneinander profitieren, da die chemischen Konzepte zur Umsetzung funktionaler Nanomaterialien identisch sind mit denen, die zum Einsatz von Nanostrukturen im Bereich der Lebenswissenschaften benötigt werden.


 
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