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27.11.2006 Innovation und Gesellschaft / Energieeffizienz und Klimaschutz

Energiespar-Beispiel Norderstedt: Grüne Welle für LED-Technik

Verkehrsampeln sorgen auf unseren Straßen dafür, dass wir sicher ans Ziel kommen. Doch Lichtsignalanlagen, wie Ampeln in der Amtssprache heißen, benötigen Strom und müssen regelmäßig gewartet werden. Der Betrieb einer einfachen Ampelanlage an einer Kreuzung kostet eine Kommune im Schnitt mehr als 1.500 Euro im Jahr – bei herkömmlicher Technik.
 

Deutlich günstiger und Energie sparender geht es mit modernen LED-Lichtsignalgebern. Wie lukrativ selbst das Umrüsten bestehender Anlagen ist, zeigt das Beispiel der Stadt Norderstedt. Exakt 101 Ampeln regeln in der rund 73.000 Einwohner zählenden Stadt vor den Toren Hamburgs den Verkehr. Im Jahr 2002 hat Norderstedts Verwaltung damit begonnen, knapp die Hälfte ihrer Ampeln auf die neue Technik umzustellen. Investitionssumme: 656.000 Euro, davon 138.000 Euro als Zuschuss vom Land. Grundlage für die Entscheidung, welche Ampeln umgerüstet werden, waren Wirtschaftlichkeitsberechnungen für jeden einzelnen Knotenpunkt.

Leuchtdioden (Light Emitting Diode, LED) bestehen aus mehreren Schichten eines Halbleiter-Materials. Fließt Strom hindurch, wird je nach eingesetztem Halbleiter Licht einer bestimmten Farbe abgegeben. LED werden bei Kleinspannung betrieben, sie besitzen keinen Hohlkörper, der implodieren kann, daher sind sie stoß- und vibrationsfest. Ihre Lebensdauer beträgt acht bis zehn Jahre. Herkömmliche Glühlampen gehen schon nach sechs bis acht Monaten kaputt.

Doch die Haltbarkeit ist nur ein Aspekt. Ebenso nachteilig ist die große Leistungsaufnahme der Glühlampen, die zwischen 40 und 100 Watt liegt. Damit sind sie Stromschlucker. Die Leistungsaufnahme eines 12-Volt-LED-Signalgebers liegt bei lediglich 16 Watt, die neueste Generation lässt sich sogar bei einer Spannung von 42 Volt mit lediglich acht Watt betreiben.

Norderstedts Stadtverwaltung rechnet mit einer Amortisationszeit ihrer Maßnahmen von sechs bis zehn Jahren. Erste konkrete Zahlen liegen vor: Im Vergleich zu 2002 lagen die Kosten, die die Stadt für den Betrieb ihrer Ampeln im Jahr 2005 aufzuwenden hatte, um knapp 72 Prozent niedriger. Die Differenz beim Stromverbrauch beträgt fast 260.000 Kilowattstunden. Umgerechnet bedeutet dies eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 176 Tonnen. „Diese Bilanz kann sich sogar noch leicht verbessern, da die zuletzt sanierten Anlagen noch nicht in die Betrachtung einfließen konnten“, sagt die Klimaschutz-Koordinatorin der Stadt, Birgit Farnsteiner.

Ungeachtet aller Zahlen: Den Verkehrsteilnehmern kommt die neue Technik auch zu Gute. Das LED-Signal ist bei Sonneneinstrahlung deutlich besser erkennbar als das traditionelle Glühlampenlicht.


"Energieeffizienz in Kommunen", kurz e-ko, heißt eine von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein ins Leben gerufene Initiative, die in Schleswig-Holstein eine "EnergieOlympiade" gestartet hat. Bei diesem Wettbewerb werden im kommenden Jahr clevere Energiespar-Projekte aus Städten, Gemeinden und Kreisen auszeichnet.

 
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