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27.11.2006 Innovation und Gesellschaft / Energieeffizienz und Klimaschutz

Energiespar-Beispiel Schwarzenbek: Weg mit den "Angsteisen" in der Heizungsanlage

Als im Kreis Herzogtum Lauenburg Ende der 90er-Jahre öffentliche Liegenschaften ausgesucht wurden, an deren Heizungssystemen die Vorteile einer Pumpensanierung exemplarisch dokumentiert werden sollten, fiel die Wahl sehr schnell auch auf die Friedrich-Wilhelm-Compe-Schule. Die Pumpen-Unterstation des Schulkomplexes war bereits älter als 30 Jahre und dringend sanierungsbedürftig.
 

Foto: PixelQuelle.de
Bei alten Heizanlagen bereitet die Wärmeverteilung häufig Probleme. Besondere Bedeutung kommt dabei den Umwälzpumpen zu: Sie haben die Aufgabe, das erwärmte Wasser zu den Heizkörpern und Anschlussstationen zu fördern und gleichzeitig von dort das abgekühlte Wasser zurück zum Wärmeerzeuger zu transportieren. Ungeregelte Pumpen erzeugen stets einen konstanten Volumenstrom des Heizwassers, der für Volllastbetrieb ausgelegt und damit für die meiste Zeit der Nutzung zu groß ist. Aufgrund schlechter Regelung können dennoch meist nicht alle Räume so wie gewünscht erwärmt werden.

Aus Unkenntnis der exakten hydraulischen Verhältnisse waren die in Schwarzenbek eingesetzten Pumpen mit Sicherheitszuschlägen ausgestattet. Solche „Angsteisen“ treiben den Energieverbrauch weiter in die Höhe. Doch es geht auch anders: Moderne Differenzdruckpumpen messen Veränderungen in den Druckverhältnissen des Heizkreises und regeln ihre Leistung entsprechend. Solche Änderungen entstehen beim Öffnen und Schließen von Thermostatventilen. Denn je nachdem, welche Wärmeleistung gewünscht wird, benötigt ein Heizkörper bei gleicher Vorlauftemperatur einen größeren oder kleineren Volumenstrom.

Bei der Sanierung wurden in der Heizzentrale der Compe-Schule Verteilung und Regelung erneuert. Eingesetzt wurden Differenzdruckpumpen, deren Kapazität dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Das Ergebnis der Maßnahme entsprach den Erwartungen der Experten. Die Reduzierung des Stromverbrauchs beläuft sich auf 60 Prozent bezogen auf die vormals 28.800 Kilowattstunden pro Jahr. Innerhalb eines Jahres hatte sich die Investition in Höhe von damals 60.000 DM damit bereits amortisiert.


"Energieeffizienz in Kommunen", kurz e-ko, heißt eine von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein ins Leben gerufene Initiative, die in Schleswig-Holstein eine "EnergieOlympiade" gestartet hat. Bei diesem Wettbewerb werden im kommenden Jahr clevere Energiespar-Projekte aus Städten, Gemeinden und Kreisen auszeichnet.

 
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